Interim Manager vs. Unternehmensberater – Unterschiede in Rolle und Verantwortung
Worin unterscheiden sich Interim Manager und Unternehmensberater? Während Berater analysieren und empfehlen, übernehmen Interim Manager Führung, Umsetzung und Ergebnisverantwortung.
Interim Manager vs. Unternehmensberater – Unterschiede in Rolle und Wirkung
Wann sollten Unternehmen einen Unternehmensberater oder einen Interim Manager beauftragen. Beide sind vertraglich betrachtet Berater, beide bringen eine externe Perspektive und komplementäre Kompetenzen ein, unterscheiden sich jedoch grundlegend in ihrer Rolle, Verantwortung und Wirkung.
Der Unternehmensberater: Analytiker, Szenarien-Entwickler und Impulsgeber
Unternehmensberater zeichnen sich vor allem durch ihre starke analytische Kompetenz aus. Sie arbeiten Unternehmenssituationen strukturiert und detailliert auf, analysieren Daten und entwickeln daraus Szenarien und Entscheidungsvorlagen für das Management. Der Fokus liegt auf der Identifikation von Umsatzwachstums-, Kostensenkungs- und Ergebnissteigerungspotenzialen. Handlungsempfehlungen werden anhand von Optionen erarbeitet und präferenziert empfohlen.
Doch damit endet ihre Rolle: Unternehmensberater übernehmen keine Entscheidungs- oder Umsetzungsverantwortung. Sie liefern Optionen und Empfehlungen, die Umsetzung bleibt Sache des Unternehmens. Ebenso gehören Führungsaufgaben und People Management nicht zum Mandat. Unternehmensberater haben weder Umsatz, Budget- noch Personalverantwortung und tragen keine Verantwortung für GuV oder Bilanz.
Der Interim Manager: Entscheider und Umsetzer
Interim Manager hingegen stehen für Führung auf Zeit. Analysen sind für sie ein notwendiges Werkzeug, im Vordergrund stehen jedoch Entscheidungen und Umsetzung. Neben wenigen notwendigen Datenanalysen vertrauen sie auf ihre Erfahrung und ihr Gespür für Organisationen, um schnell die richtigen Maßnahmen einzuleiten.
Im Gegensatz zum Unternehmensberater übernehmen Interim Manager Führungsverantwortung. Sie steuern Teams, beurteilen Führungskräfte und Mitarbeiter nach ihren Stärken und delegieren Aufgaben gezielt. People Management ist dabei zentrale Aufgabe. Hinzu kommt die volle Ergebnisverantwortung: Interim Manager tragen Umsatz-, Budget- und Personalverantwortung. In vielen Mandaten bis hin zur gesamten GuV- und Bilanzverantwortung. Sie entscheiden, handeln und verantworten die Resultate.
Zwei Rollen – unterschiedliche Wirkung
Der Vergleich zeigt:
- Unternehmensberater liefern Analysen, Szenarien und Empfehlungen. Sie sind wertvolle Impulsgeber, wenn es darum geht, komplexe Daten aufzubereiten und Entscheidungsoptionen aufzuzeigen oder Optimierungs-Konzepte auszuarbeiten.
- Interim Manager hingegen sind Führungspersönlichkeiten auf Zeit, die Verantwortung übernehmen, Entscheidungen treffen und notwendige Maßnahmen umsetzen.
Die Entscheidung, ob Berater oder Interim Manager, ist daher naheliegend: Braucht es analytische Tiefe und Entscheidungsgrundlagen oder unmittelbare Führung und Umsetzungskraft?
Fazit: Ergänzend, nicht alternativ
Unternehmensberater und Interim Manager sind keine Gegensätze, sondern ergänzende Formate. Berater analysieren und empfehlen, Interim Manager entscheiden und handeln. Eine Kombination aus beiden kann Erfolgversprechend sein: umfangreiche Analysen als Grundlage und konzeptionelle Ausarbeitungen – und Führung auf Zeit für die Umsetzung.
DSIM Pressestelle
Der Dachverband Schweizer Interim Manager (DSIM) vertritt die Interessen der Interim Manager.